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abgeschlossen -
Forschungsprojekt -
Forschungssynthesen
Sekundäranalysen zur Kompetenz von Lehrkräften
Worum ging es in dem Projekt?
Forschung zur professionellen Kompetenz von Lehrkräften geht davon aus, dass diese im Rahmen des Studiums aufgebaut wird und veränderbar ist. Eine zentrale und praxisnahe Frage ist folglich, wie professionelle Kompetenz durch die Lehrerbildung gefördert werden kann. Bei dieser Frage wurden in der Vergangenheit einzelne Variablen isoliert betrachtet. Ziel des Projekts war die holistische Betrachtung der Merkmale und deren Veränderung über einen längeren Zeitraum. Im Rahmen des Forschungsprogramms wurden die folgenden Ziele verfolgt:
- Zusammenspiel verschiedener Lehrermerkmale (Wissen, Überzeugungen, Selbstwirksamkeit und Selbstregulation) bei angehenden Lehrkräften
- Verlauf von Profilen professioneller Kompetenz
- Zusammenspiel zwischen emotionaler Erschöpfung und sozialer Unterstützung
Dabei lag der Fokus auf der Motivation angehender Lehrkräfte, da motivationale Aspekte in Zusammenhang mit positiven Outcomes im Klassenzimmer, wie Unterrichtsqualität, stehen. Schließlich wurde überprüft, ob soziale Unterstützung als Ressource dienen kann und motivationale Aspekte fördert.
Was waren die Ergebnisse?
Die drei Projektziele wurden erreicht und detailliert in drei Veröffentlichungen dargestellt (siehe unten). Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Ergebnisse:
1. Zusammenspiel verschiedener Lehrermerkmale:
Mittels personenzentrierten Ansatzes konnten drei Profile identifiziert werden: (1) hohes Wissen und engagiert (2) unterdurchschnittliches Wissen (3) unterdurchschnittliche Überzeugungen, Motivation und Selbstregulation). Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich Lehrkräfte vor Berufseintritt qualitativ in ihrer sogenannten „Startkompetenz“ unterscheiden. Zudem hingen die gefundenen Profile auch mit Indikatoren des beruflichen Wohlbefindens zusammen (Holzberger, Maurer, Kunina-Habenicht & Kunter, 2021).
2. Verlauf von Profilen professioneller Kompetenz:
Diese Studie fokussierte motivationale Merkmale und untersuchte, ob angehende Lehrkräfte unterschiedliche Motivationsprofile aufweisen. Für das Ende des Vorbereitungsdienstes konnten drei quantitative Profile (niedrig, mittel und hoch) identifiziert werden. Zwei Jahre nach Berufseintritt konnten diese Profile nicht bestätigt werden. Die Veränderung der Variablen über die Zeit wurde im Detail anhand eines variablenzentrierten Ansatzes untersucht. Ergebnisse zeigten, dass nur der Fachenthusiasmus über die Zeit zunahm. Ein signifikanter Rückgang zeigte sich für Selbstwirksamkeit hinsichtlich Klassenmanagement (Unterrichtsstörungen) und Enthusiasmus für das Unterrichten. Für die allgemeine Selbstwirksamkeit sowie Selbstwirksamkeit hinsichtlich Klassenmanagement (Unterrichtsablauf) zeigten sich keine signifikanten Veränderungen über die Zeit (Hartl & Holzberger, 2022).
3. Zusammenspiel zwischen emotionaler Erschöpfung und sozialer Unterstützung:
Ergebnisse der Studie zeigen, dass die emotionale Erschöpfung im Verlauf von drei Semestern zunächst zunimmt und dann leicht abflacht. Die emotionale Unterstützung durch Mitstudierende war von Anfang an hoch und blieb über die Zeit stabil. Ein bivariates latentes Veränderungsmodell zeigte, dass emotionale Unterstützung kein Prädiktor für eine spätere emotionale Erschöpfung ist (Hartl, Holzberger, Hugo, Wolf & Kunter, 2022).
Publikationen zu dem Projekt:
Holzberger, D., Maurer, C., Kunina-Habenicht, O., & Kunter, M. (2021). Ready to teach? A profile analysis of cognitive and motivational-affective teacher characteristics at the end of pre-service teacher education and the long-term effects on occupational well-being. Teaching and Teacher Education, 100, Article 103285. https://doi.org/10.1016/j.tate.2021.103285
Hartl, A., & Holzberger, D. (2022). Identifying teachers’ motivational profiles and their changes from teacher education into practice: A longitudinal study. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 25(2), 427–451. https://doi.org/10.1007/s11618-022-01093-0
Hartl, A., Holzberger, D., Hugo, J., Wolf, K., & Kunter, M. (2022). Promoting student teachers’ well-being: A multi-study approach investigating the longitudinal relationship between emotional exhaustion, emotional support, and the intentions of dropping out of university. Zeitschrift für Psychologie, 230(3), 241–252. https://doi.org/10.1027/2151-2604/a000495
Auszug unserer Forschungsprojekte
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Forschungsprojekt abgeschlossen Methodenforschung Nationale Begleitstudie zum computerbasierten Assessment (CBA) in PISA 2012
01.01.2012
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01.04.2011
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